Tierrecht: Tierschutzwidrige Anbindehaltung von Kühen Kühe dürfen nicht ganzjährig ohne jeglichen Auslauf angebunden werden. Denn die ganzjährige Anbindehaltung und die damit einhergehende Bewegungsarmut der Rinder schränke „nahezu alle durch das Tierschutzgesetz geschützten Grundbedürfnisse der Rinder stark“ ein, stellte das Verwaltungsgericht Münster Anfang 2020 fest.
Fehlender Auslauf der Kühe ist tierschutzwidrig
Im konkreten Fall hatte das Kreisveterinäramt des Kreises Borken einem Landwirt auferlegt, dass dieser seine 24 Kühe nicht ganzjährig im Stall anbinden darf. Zumindest im Zeitraum vom 1. Juni bis 30. September eines Jahres müsse den Rindern täglich mindestens zwei Stunden Auslauf auf einer Weide, einem Laufhof oder etwas Vergleichbarem gewährt werden. Ein fehlender Auslauf lasse sich mit dem Tierschutz nicht vereinbaren.
Schutz der Kühe durch AnbindehaltungDer Landwirt argumentierte, dass bei einem freien Auslauf die ernsthafte Gefahr bestehe, dass die Tiere sich mit Infektionskrankheiten anstecken könnten. Auch bestehe eine erhöhte Gefahr von Angriffen durch Wölfe oder Hunde.
Kühe müssen auch Auslauf habenDas Verwaltungsgericht hielt in seinem Beschluss vom 20. Dezember 2019 die behördlichen Auflagen jedoch für rechtmäßig. Mit der Anbindehaltung würden nahezu alle durch das Tierschutzgesetz geschützten Grundbedürfnisse der Rinder stark eingeschränkt. Infolge der Bewegungsarmut drohten den Rindern häufiger Erkrankungen und Schmerzen.
Nach den niedersächsischen Tierschutzleitlinien für die Milchkuhhaltung könne die Anbindehaltung bestehen bleiben, sofern bei den Tieren keine haltungsbedingten Schäden festzustellen sind und den Kühnen entweder täglich Zugang zu einem Laufhof oder zumindest in den Sommermonaten ein Weidegang ermöglich wird, so das Verwaltungsgericht Alternativ sei ganzjährig täglich mindestens ein zweistündiger Zugang zu einem Laufhof oder einer Weide zu gewähren.
Die Anordnung des Kreisveterinäramtes, den Tieren zumindest etwas Bewegung zu verschaffen, sei daher nicht zu beanstanden.
Gegen den Beschluss hat der Landwirt Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen eingelegt.
Nutzen Sie unser spezialisiertes Fachwissen aus langjähriger Erfahrung und enger Zusammenarbeit mit unserem breitgefächerten Spezialistennetzwerk von Tierärzten, Gutachtern, Hundetrainern, Wesenstestern und Beratern.
Kostenlose telefonische Ersteinschätzung in
Tierrecht / Tierschutzrecht Terminvereinbarung unter: 06136-76 28 33
Tierrecht Anwalt Kontaktformular
Wir sind für SIE und Ihre Tiere - bundesweit tätig - Profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung..
Spezialisierung und fachübergreifende Erfahrung = kompetenter umfassender Rechtsrat für SIE !
Spezialist für Tierrecht Anwalt ACKENHEIL
Anwalt für Tierrecht Anwalt Ackenheil: Tierkauf, Züchterhaftung,
Gefährlichkeitsfeststellung Hund,
Cites, Exotenhaltung, Tierarzthaftung, Hundehaltungserlaubnis
, Sachkundenachweis, Tierschutzgesetz,
§11 TSchG,
Rechtsberatung Erlaubnis nach §11 Tierschutzgesetz, Haltung gefährlicher Tiere, Haftung, Tierarzthaftung - bundesweit
Haben Sie weitere Fragen zu unserer Rechtsberatung im Tierrecht? Rufen Sie uns unverbindlich an unter: 06136 - 762833 oder senden Sie und eine Email an
[email protected] .
Gerne beantworten wir Ihre Fragen.
Auf unseren weiteren Seiten haben wir über 400 Urteile zusammengetragen. Informieren Sie sich!
Tierrecht - Recht rund um das Tier - Weitere interessante Beiträge:
Haftung | Tierhalterhaftung: Haustier verursacht Mietschaden
In welchen Fällen übernimmt die Tierhalterhaftpflichtversicherung den Schaden den ein Haustier verursacht? Katze verursacht Schaden in der Wohnung, ist dies von der Tierhalterhaftpflichtversicherung abgedeckt? Zerlegt eine Katze in einer Mietwohnung die Dichtgummis einer Terrassentür, muss nicht immer die Tierhalterhaftpflichtversicherung für die Schäden aufkommen....
Wie viel Liter Wasser benötigt ein Pferd am Tag? Tränken eines Pferdes nach Tierschutz - RegelnTränken und Pferdehaltung nach tierschutzgesetzlichen Regelungen: Wie sollten die Tränken für Pferde aus tierschutzrechtlicher Sicht gestaltet sein? Wie viel Liter Wasser benötigt ein Pferd am Tag? Wie sollte die Wasserversorgung der Pferde gerade bei der offenen Pferdehaltung, der Gruppenhaltung von Pferden auf dem Paddock geregelt sein?
Fütterungsverbot auf dem Balkon | Wohnungseigentümer darf Tauben auf Balkon nicht füttern
Ein Fütterungsverbot von Vögeln auf dem Balkon kann verlangt werden aufgrund der Rücksicht gegenüber den Nachbarn. Auch Wohnungseigentümern darf das Füttern von Tauben auf ihren eigenen Balkon verboten werden…
Tags:Tierschutzgesetz-Nutztierverordnung,Kühe,Rinder,Auslauf für Kühe,Tierschutzwidrig,Recht rund ums Tier,Anbindehaltung,Tierrecht