Pferdezucht / Baugenehmigung: Wer riecht mehr Pferd oder Kuh?

Pferdezucht / Baugenehmigung und Geruchsbelästigung: Wer riecht mehr Pferd oder Kuh?
Pferdezucht / Baugenehmigung und Geruchsbelästigung. Wer riecht mehr ein Pferd oder eine Kuh? Anwohner wehrten sich gegen das Vorhaben eines Pferdezüchters seine Pferdezucht zu vergrößen. Ein Pferdezüchter betreibt eine Pferdezucht in der Dorfstraße in Isernhagen und beantragte die Umnutzung des sich auf seinem Grundstück befindlichen ehemaligen Kuhstalls sowie der Scheune zum Zwecke der Errichtung von Pferdeställen für insgesamt neun Aufzuchttiere und sieben Stuten nebst dazugehöriger Fohlen. Die Region Hannover beschied den Antrag des Pferdezüchters unter Bezugnahme auf die dem Bauantrag beigefügte gutachterliche Geruchsprognose positiv.

4. Kammer stoppt die Genehmigung zur Erweiterung einer Pferdezucht
Pferdehaltung wie Rinderhaltung?
Es sei nicht davon auszugehen, dass mit dem Vorhaben unzumutbare Geruchsimmissionen verbunden seien. In dem Geruchsgutachten wird u. a. der Pferdehaltung derselbe sog. „Gewichtungsfaktor" im Sinne der nds. Geruchsimmissions-Richtlinie (GIRL) zugemessen wie einer Rinderhaltung.
Die 4. Kammer des Verwaltungsgerichts hat mit Beschluss vom 31.03.2017 dem Eilantrag eines Nachbarn stattgegeben, der sich im Wege des vorläufigen Rechtsschutzes gegen eine dem Beigeladenen von der Region Hannover erteilte Baugenehmigung zur Errichtung von Pferdeställen wendet.
Gegen die nach § 212a BauGB von Gesetzes wegen sofort vollziehbare Baugenehmigung hat der Antragsteller erfolgreich um vorläufigen Rechtsschutz nachgesucht.

Wer riecht mehr Pferd oder Kuh?
Nach Auffassung der 4. Kammer steht auf der Grundlage der bislang vorgelegten Geruchsgutachten nicht sicher fest, dass die nach der GIRL zulässigen Werte eingehalten würden. Es bestünden jedenfalls Zweifel daran, ob für Pferde und Rinder bezüglich der Geruchsbelastung derselbe Gewichtungsfaktor anzulegen sei. Das werde in dem Geruchsgutachten nicht plausibel begründet. Bereits bei einer geringfügigen Erhöhung des Faktors seien die Werte der GIRL aber nicht mehr eingehalten.
Die Frage, wie die Geruchsqualität der Tierart „Pferd" zu bewerten sei, bedürfe einer eingehenden wissenschaftlichen Überprüfung. Diese müsse dem Hauptsacheverfahren vorbehalten bleiben. Dem Interesse des Antragstellers an der Aussetzung der Vollziehung der Baugenehmigung sei vor diesem Hintergrund gegenüber dem Interesse des Beigeladenen an deren Ausnutzung der Vorrang zu gewähren.
Az. 4 B 2350/16

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